Der VfB Hilden wollte in der Oberliga Niederrhein einen tollen Tag feiern. Sportlich lief es aber überschaubar.
Großes Tamtam hingegen auf der Sportanlage Hoffeldstraße. Mit Kudret ist ein neuer Namensgeber und Großsponsor bei den Itterstädtern eingestiegen. Eigene Dönerbude, Luftballons und neue Bandenwerbung schmückten die Anlage. Zudem freier Eintritt für das Oberliga-Spiel. 700 Zuschauer waren der Lohn, die Hütte war voll.
Sportlich lief es allerdings alles andere als rosig. Viel zu pomadig, viel zu wenig engagiert trat der VfB im Gegensatz zum starken Spiel vor drei Tagen gegen den neuen Spitzenreiter Schonnebeck dieses Mal auf. Meerbusch machte das clever, kam selten, aber immer wieder gefährlich über Konter. „Wir haben das hier gut gemacht. Die Standards von Hilden haben uns aber immer wieder zu schaffen gemacht. Der VfB hatte natürlich mehr Spielanteile, aber ich stelle mich schützend vor meine Mannschaft, wir haben zehn Spieler im Team, die weniger als zwölf Monate im Verein sind“, nahm Samir Sisic den Punkt gerne mit.
Der Trainer des TSV Meerbusch stellte fest: „Wir sind zufriedener als Hilden, schon in der Anfangsphase waren wir gut drin“, ist der Knoten bei Sisic und seiner Truppe dennoch nicht geplatzt. Zwei Zähler bedeuten den vorletzten Tabellenplatz. Bei den Namen und dem Kader dürfte da noch mehr drin sein.
Ebenso wie in Hilden. Am Freitag steht das Derby bei Germania Ratingen auf dem Programm (19:30 Uhr, Stadionring). Das Flutlicht wird angeknipst und der Nachbar spionierte schon ordentlich. Neben Boss Jens Stieghorst waren auch Frank Zilles und Co-Trainer Erkan Ari in Hilden zu sehen. Man will gewappnet sein.
Meerbusch: Geraedts - Korczowski, Kempkens, Ayinla, Kadiata - Hoff, Talarski (73. Werner), Pusch (87. Soytürk), Cain, Bas - Potnar
Tore: 0:1 Bas (12.), 1:1 Weber (27., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Thibaut Scheer (Essen)
Zuschauer: 700.
Tim Schneider wollte den Punktgewinn gar nicht als Niederlage bewerten. „Wir sind leider nicht eiskalt vor dem Tor. Dennoch hatten wir mehr vom Spiel. Meerbusch hat das diszipliniert gemacht und gut wegverteidigt“, gab es ein Lob von Hildens Trainer in Richtung des Gegners. „Wir brauchen Geduld, weil wir eine junge Truppe haben“, so Schneider weiter. „Aufsteigen können wir sowieso nicht, unzufrieden sind wir mit dem Ergebnis nicht“, wollte sich auch Maximilian Kulesza, 1. Vorsitzender beim VfB, die Laune an diesem gelungenen Tag fernab des grünen Rasens nicht vermiesen lassen.
„Für mich fühlt sich dieses 1:1 nicht doof an. Wir befinden uns in einem Prozess, die Jungs müssen noch viel lernen“, machte Schneider noch einmal deutlich, dass die Entwicklungsarbeit in dieser Saison Priorität hat.
Zum Derby in Ratingen werden die jungen Wilden des VfB dennoch heiß sein. Müssen sie auch, wollen sie die positiven Eindrücke der ersten Spiele nicht schnell wieder verspielen.